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    Takeover: So schreibt man eine gute Kurzgeschichte

Takeover: So schreibt man eine gute Kurzgeschichte

Eine fesselnde Kurzgeschichte zu schreiben ist schwierig. Denn je kürzer ein Text ist, desto schneller
muss man direkt ins Geschehen einsteigen, damit der Leser das Interesse nicht verliert. Aber wie
lang darf eine Kurzgeschichte dann sein? Es gibt keine konkrete Zahl, die besagt, wie viele Wörter eine
Kurzgeschichte beinhalten darf. Es sind die Merkmale, die eine Kurzgeschichte ausmachen.

 

Merkmale einer Kurzgeschichte

Umfang: Wie im Namen der Textsorte enthalten, sollte die Länge der Geschichte kürzer als ein Buch ausfallen: maximal einige wenige Seiten.

Inhalt: In einer Kurzgeschichte geht es um einen bestimmten Moment, den der Protagonist erlebt. In einem
Roman zieht sich das Ganze über Monate oder Jahre.

Beginn: Man steigt unvermittelt in das Geschehen bzw. in den Moment ein. Es gibt keine langen Einleitungen.
Möchte man dem Leser zuerst alle Zusammenhänge der Geschichte erklären, dann gehört die Idee
nicht in eine Kurzgeschichte, sondern in einen Roman. Die ersten paar Sätze in einer Kurzgeschichte
sind wichtig, denn sie entscheiden, ob der Leser Interesse hat oder nicht.

Ende: Der Schluss bleibt meistens offen, da es nur ein Moment ist, den man beschreibt. Es muss nicht alles
erklärt werden und der Leser soll zum Nachdenken angeregt werden.

Figuren: Die Anzahl der bestehenden Figuren ist nicht groß. Da man außerdem nicht so viel Spielraum hat, auf
die verschiedenen Charaktereigenschaften einer Figur einzugehen, bleibt sie meistens eher oberflächlich.

Hintergrund: Der Leser muss zwischen den Zeilen lesen, da man in einer Kurzgeschichte nicht so viele Erklärungen
vorfindet, wie in einem Roman. Meistens muss man sich sowohl die Vorgeschichte als auch das, was
nach dem Ende passiert, selbst zusammenreimen.

Sprache: In Kurzgeschichten sind Andeutungen, Mehrdeutigkeiten oder unzählige Metaphern nicht selten.
Dieses »zwischen den Zeilen lesen« ist für Autoren als auch für Leser schwierig. Aber in
Kurzgeschichten sind es die Dinge, die eben nicht aufgeschrieben werden, ausmachend für eine
Kurzgeschichte. So lässt man den Lesern noch mehr Interpretationsfreiheit.

 

Wie schreibe ich nun eine gute Kurzgeschichte?

Thema: Wie bei jeder Geschichte muss man sich für ein bestimmtes Thema entscheiden und eine Idee
entwickeln.

Was ist die Moral der Geschichte? Was möchte ich den Lesern vermitteln? Welches Genre?

Figuren: Die Figuren sind fast die wichtigsten Elemente einer guten Kurzgeschichte.

Wie viele Figuren kommen vor und in welcher Beziehung stehen sie zueinander?

Handlung: In einer Kurzgeschichte hat man keine Zeit für Einleitungen. Also sollte man sich überlegen, wie man
es schaffen könnte, der Kurzgeschichte gewisse Leerstellen bzw. Interpretationsfreiraum zu lassen,
gleichzeitig aber auch eine Grundstruktur zu schaffen. Hierbei ist es wichtig zu erwähnen, dass nicht
zu viel passieren sollte. Denn es ist immer noch eine Kurzgeschichte.

Wie ist der Aufbau der Erzählung? Welches Ereignis findet statt?

Ort und Zeit: In einer Kurzgeschichte gibt es normalerweise keine Rückblendungen oder Zeitsprünge, sondern alles passiert in einem Moment.

Wo/Wann spielt die Geschichte?

Erzähler: Manchmal passt es mehr, den Ich-Erzähler zu wählen. Manchmal aber auch den Er-/Sie-/(Es-) Erzähler. Das sollte der Autor der Geschichte selbst bestimmen. Wählt man jedoch den Erzähler, der
das Ganze von außen betrachtet, sollte man noch entscheiden, ob der Erzähler kommentierend und
allwissend, personal (an eine Figur gebunden) oder neutral ist.

 

In der Kürze liegt die Würze

Kurzgeschichten zu schreiben hilft einem zu lernen, sich kurz zu fassen. Schafft man es, eine kurze
und spannende Kurzgeschichte zu schreiben, dann hat man eine Kunst erlernt. Denn lang fassen kann
sich jeder. Aber aus nur wenigen Sätzen eine Geschichte zu schreiben, die auch noch einen richtigen
Twist zum Ende hin enthält, schafft nicht jeder. Wenn man Kurzgeschichten schreibt, lernt man den
Umgang mit wenigen Worten, vor allem auch, wenn man sich ein gewisses Limit setzt. Außerdem
lernt man, die Atmosphäre schneller einzufangen und den Sätzen mehr Leben einzuhauchen.

Wenn du dich selbst gerne einmal testen möchtest oder wissen willst, wie eine gute Kurzgeschichte aussieht, schau hier beim Sweek Kurzgeschichten Wettbewerb vorbei. Dort kannst du mit viel Kreativität und Originalität eine Kurzgeschichte in unter 250 Wörtern verfassen oder alte Kurzgeschichten finden, die schon Wettbewerbe gewonnen haben!

 



Dieser Post im #sweekkeeperblog kommt von eurer SweekKeeperin Blerta @blerta__. Sie schreibt gerne Kurzgeschichten, Young Adult und Fantasy.

Du hast die Ankündigung des SweekKeeper Takeovers verpasst? Schau hier vorbei, um einen Überblick über die Autoren und die Themen zu bekommen.

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