Takeover: Fanfiktion – Charaktere verkuppeln, die sich nicht leiden können
„Was sich neckt, das liebt sich.“
Wer kennt diesen Spruch nicht? Und wie oft kommt es vor, dass zwei Personen, die sich
eigentlich hassen, trotzdem ein heißes Paar abgeben würden?
Ich denke, dass das jeder von uns schon mal erlebt hat. Oder etwa nicht? Sei es in der
Lieblingsserie, in einem Buch, in einem Film oder auch in Animes.
Hier ein paar Klassiker aus genau dieser Kategorie:
Hermine Granger X Draco Malfoy (Harry Potter )
Katniss Everdeen X Gale Hawthorne (Tribute von Panem)
Lorenor Zorro X Sanji (One Piece)
Clarke Griffin X Bellamy Blake (The 100)
Genau diese (und auch viele weitere) Pärchen gehören mit in die fabelhafte Welt der
Fanfiktions. Doch was ist überhaupt eine richtige „Fanfiktion“? Man liest dieses Wort überall
und verwendet es auch selbst, doch was ist das eigentlich?
Zu den Fanfiktions (kurz: FF oder Fanfik) zählen literarische Texte, die Fans zu ihrem
Lieblingsbuch, ihrer Lieblingsserie oder auch über ihren Lieblingsstar schreiben.
Beispielsweise wird eine fiktive Geschichte darüber erzählt, wie sich die Mitglieder einer
berühmten Rockband kennenlernten oder ungeduldige Leser einer Romanreihe schreiben ihr
eigenes Ende der Geschichte, noch bevor der letzte Band erschienen ist.
Somit wissen wir nun erstmal, mit welcher Art von Texten wir es zu tun haben.
Wie ihr nun genau eine gute Fanfiktion schreibt und was ihr dabei beachten müsst, erklären
wir euch in einem unserer nächsten Blogeinträge. Seid also gespannt!
Aber gehen wir erstmal weiter in unserem Thema: Verkuppeln von Charakteren, die sich in
der Vorlage nicht leiden können.
Wie stellen wir das am besten an? Liebe auf den ersten Blick? Heimliche Gefühle?
Zwangsverkupplung in Form von z.B. One Night Stands? Oder sogar Zwangsheirat? Hier ist
eurer Fantasie überhaupt keine Grenze gesetzt, denn wir befinden uns hier bei den Fanfiktions.
Ein kleines Problem bei diesen Vorschlägen und Ideen ist es nämlich, diese ‘Abneigung’ dem
anderen gegenüber zu überwinden. Es klingt im ersten Moment zwar relativ simpel, doch das
ist es leider nicht. Die Geschichte sollte, auch wenn es nur eine Fanfiktion ist,
trotzdem glaubwürdig erscheinen. Natürlich gibt es Versionen, in denen sich die Charaktere
schon nach einem Kuss, der zufällig beim Flaschendrehen passiert ist, anziehend finden. Doch
das ist doch nicht der Sinn hinter so einer Geschichte, oder? Und seien wir mal ehrlich:
Würde es zu dem Charakter Draco Malfoy passen, sich Hals über Kopf in Hermine Granger
zu verlieben, nur weil sie ihm einen hingebungsvollen Kuss gegeben hat, nachdem sie mehr
oder weniger durch das Flaschendrehen dazu gezwungen wurden? Ehrlich gesagt nicht.
Er würde sich zunächst schütteln und auch niemals vor anderen Menschen offen zugegeben,
dass er etwas für ein ‘Schlammblut’ empfindet oder sich zu ihm hingezogen fühlt.
Zum Glück gibt es jedoch Wege, solch eine Liebesgeschichte glaubwürdig aufzubauen:
Schritt 1: Was könnten eure Figuren aneinander anziehend finden?
Bei den nächsten beiden Schritten auf dem Weg zu deiner Fanfiktion gilt entweder:
„Gegensätze ziehen sich an.“ oder „Gleich und Gleich gesellt sich gern.“
Doch das Wichtigste bei unserem ersten Schritt ist, dass die beiden Charaktere ihre
gegenseitige Abneigung gegenüber dem anderen ablegen, denn ansonsten können sie sich
auch wohl kaum ineinander verlieben.
Viele Schreiberlinge machen hierbei jedoch den Fehler, dass sie nur auf das Aussehen der
jeweiligen Charaktere eingehen, doch gerade beim Verlieben geht es doch auch um die
inneren Werte. Natürlich stehen die weiblichen Charaktere sehr auf süße Grübchen, fesselnde
Augen und starke Muskeln und die männlichen Charaktere mehr auf die ordentliche Figur, die
Augen und das mädchenhafte Funkeln darin, doch was wirklich zählt, sind die inneren
Werte. Auch wenn das vielleicht nach einem typischen Klischee klingt, aber darauf sollte man
doch viel mehr achten, als auf die äußere Hülle, die vielleicht hart aussieht, aber innen
unglaublich weich ist. Also: Was hat der eine Charakter für Werte, die dem anderen gefallen
könnten? Vielleicht sogar versteckte Werte, die sonst niemand erahnen würde?
Vielleicht noch ein kleiner Tipp für diesen Schritt: Erstelle dir eine Tabelle mit den
Gemeinsamkeiten an deinen Figuren mit den Überschriften: Innere Werte von X,
Gemeinsamkeiten mit Y, Unterschiede zu Y.
Denke dabei immer daran: Gemeinsamkeiten (geteiltes Schicksal…) können Menschen
einander näherbringen, weil sie sich von dem anderen verstanden fühlen.
Unterschiede (Eigenschaften: Frohnatur verliebt sich in Griesgram) können Menschen aber auch
zueinander bringen, denn sie können einander ergänzen und neugierig machen.
Schritt 2: Warum können eure Figuren einander nicht leiden?
Es gibt verschiedene Gründe für diese Abneigung. Beispielsweise Vorurteile, wie z.B.
„Geschminkte Frauen sind oberflächlich und arrogant“ oder „Sportler und Musiker jagen
jedem Rock hinterher“. Solche Vorurteile können auch dazu führen, dass es zu sogenannten
‘Verzerrungen’ im Bild von einer anderen Person kommt und so fällt entsprechend auch nur
die negative Seite auf. Und wenn man nur dieses Negative in der Person sieht und den
Vorurteilen Glauben schenkt, kann es passieren, dass sich auch gewisse Missverständnisse
entwickeln, durch welche das Verhalten oder die Entscheidungen von jemanden
fehlinterpretiert werden kann. Das kann ziemlich schnell dazu führen, dass eine der beiden
Personen die andere schneller für etwas verdächtigt, was sie eigentlich gar nicht gemacht oder
anders gemeint hat.
Was auch immer diese ‘Verzerrungen’ beeinflusst haben mag, wichtig ist für deine Fanfiktion,
dieses Bild zu erschüttern. Was bedeutet, dass die Figur, die die Vorurteile hat,
mit der Wahrheit konfrontiert wird und erlebt, dass ihre Annahmen falsch sind.
Diese Konfrontation führt dazu, dass die Figuren in Laufe der Geschichte ihre Sichtweise ändern
oder sogar hinterfragen.
Zwei Beispiele dafür sind zum Beispiel Probleme, bei denen die eine Person ihre eigenen
Probleme an der anderen auslässt und Charaktere, die zu sehr von sich selber, ihren Ansichten
und Denkweisen eingenommen sind, dass sie andere Personen für anderen Ansichten und
Denkweisen verachten.
Schritt 3: Plant eure Geschichte!
Last but not least: Der letzte Schritt zu eurer Fanfiktion.
Wenn ihr die beiden Schritte von gerade eben befolgt habt und euch die passenden Notizen zu
den Charakteren eurer Wahl gemacht habt, kommt der wichtigste und schönste Schritt:
Das Planen der Geschichte.
Wie sollen die beiden nun aufeinandertreffen? Vielleicht eine gemeinsame Aufgabe? Ein
Mordauftrag? Eine Mission? Ein Kriminalfall oder vielleicht eine Stunde Nachsitzen? Das ist
jetzt euch überlassen, aber das wichtigste dabei ist, dass die beiden Zusammen arbeiten oder
eine gemeinsame Lösung finden, um zueinander zu finden.
Die nächste Frage ist: Wie stehen sie zueinander? Sind sie Kollegen, Klassenkameraden,
Nachbarn oder vielleicht sogar Kindheitsfreunde, die sich aus den Augen verloren haben,
nachdem sich die Familien zerstritten haben?
Fragt euch auch vor allem, wo eure Charaktere aufeinander treffen. Vielleicht haben sie
ja eine Zeitreise gemacht und sind jetzt in unserer Welt gelandet?
Eventuell erwachen sie auch als vollkommen andere Personen aus einem jahrhundertelangen Schlaf.
Es wäre doch ziemlich interessant, wenn Katniss und Gale auf einmal einen Kriminalfall lösen
müssten oder wenn Clarke und Bellamy auf einmal nicht mehr in der Zukunft sind, sondern in
einer High-School der heutigen Zeit?
Hier könnt ihr eurer Fantasie natürlich wieder freien Lauf lassen, denn wir sind hier bei eurer
ganz eignen Fanfiktion, die euch niemand anderes nehmen kann!
Dieser Post im #sweekkeeperblog kommt von eurer SweekKeeperin Pauline Lederhausen @LeLine99. Sie schreibt gerne Fanfictions und Mischgenres und war Finalistin bei #MikroLicht.
Du hast die Ankündigung des SweekKeeper Takeovers verpasst? Schau hier vorbei, um einen Überblick über die Autoren und die Themen zu bekommen!
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